Der TC31 geht neue Wege im Bereich des Nachwuchstrainings. Sinngemäß so steht es in der Vorstellung unseres Trainingsbereiches. Oftmals sind solche Worte leicht gesprochen, am gestrigen Tag ließ die sportliche Leitung des TC31 mit einer Veranstaltung, die es so im nordhessischen Tennis noch nicht oder lange nicht mehr gegeben hat, eine weitere Tat folgen.
Unter den strengen Augen und unter Leitung unserer Cheftrainer Marco Neunteibl, Stefan Riex und Björn Wagener, die sich eigens den wohlverdienten Sonntag freigeschaufelt hatten, veranstaltete der Club am gestrigen Sonntag ein Sichtungstraining für seine leistungsorientierten Nachwuchsspieler im Bereich der Altersklassen U10 bis U18. In zwei Gruppen ging es ab 15 Uhr los.
Nach einem professionellen gemeinsamen Warmup musste sich unser Nachwuchs, der durch einige interessierte Gastspieler ergänzt wurde, einigen Aufgaben stellen. Schnell erfuhren unsere Cracks, dass es an diesem Tag bei Weitem nicht nur um lockere Tennisspielchen ging. Zwar ließ der Begriff „Sichtungstraining“ in der Einladung und die Tatsache, dass der Club das Training im rund 50km entfernten Schwalmstadt veranstaltete, durchaus erahnen, dass wohl nicht nur eine lockere Trainingseinheit anstand, sondern mehr. Mit einer derartigen Veranstaltung hatten jedoch nur die Wenigsten gerechnet. Und so wunderte sich der/die eine oder andere nicht schlecht, als es dann auf drei Plätzen los ging.
Ziel der Veranstaltung war eine Feststellung des Leistungsstands aller Nachwuchskaderspieler des TC31, nicht nur im spielerischen, sondern auch im athletischen, koordinativen und technischen Bereich.
Und so wurde auf Platz 1 gepumpt, gesprungen, geworfen, geschleudert und gesprintet was das Zeug hält. Tennisbälle wurden aufgehoben und wieder abgelegt, Medizinbälle sowohl beid- als auch einhändig gen Netz befördert u.s.w., alles unter Beobachtung der Coaches, die mit Kladden, Tabellen und gespitztem Bleistift die Kids zu Topleistungen anspornten und stets im Auge behielten, dass die Übungen korrekt und somit auch nicht gesundheitsschädlich ausgeführt werden.
Dennoch ging es für den einen oder anderen auch durchaus an die Leistungsreserven. Ausrufe wie „ich kann nicht mehr“ und die eine oder andere Liegestütze, deren Körpersenkung sich im Millimeterberech bewegten, ließen darauf schließen, dass hier bei dem einen oder anderen durchaus noch ein wenig Luft nach oben und der Weg vom Sternchen zum Star noch hart, weit und steinig ist.
Ein ganz wesentliches Momentum durfte natürlich nicht fehlen. Die Videoanalyse. Nachdem die athletisch-koordinativen Übungen beendet waren, wurde jeder einzelne Jugendliche bei seinen Basisschlägen per Video aufgezeichnet, um Schwachstellen aufzuzeigen und an diesen dann fortan gezielt arbeiten zu können.
Auf den anderen Plätzen ging es geruhsamer zu. Scheinbar. Hier hatte der Nachwuchs den geliebten Schläger in der Hand und konnte sich unter der Aufsicht von Marko Neunteibl und Neu-TC31er Julius Riex, der später selbst noch die Rolle wechselte und an der Sichtung teilnahm, im Spiel mit der gelben Filzkugel austoben. Was die Kids hierbei nicht wussten…. auch hier wurden die Kids von den Coaches mit Argusaugen beobachtet und bewertet, sowohl in Bezug auf ihre Fähigkeiten als auch auf ihr Verhalten in der Gruppe und auf dem Platz, denn auch hier kann es die eine oder andere Baustelle geben, an der es zu arbeiten gilt. Gerade die Spiele, in denen es nicht um Sieg und Punkte geht, können hier sehr aufschlussreich sein.
Um 20 Uhr war der erste Sichtungstag des TC31 dann letztendlich beendet. Mit einem müden und kaputten Nachwuchs, der alles gegeben hatte, Cheftrainern, für die die Arbeit in Bezug auf das Sichtungstraining jetzt erst so richtig beginnt und einer sehr stolzen sportlichen Leitung des TC31, die es sich logischerweise nicht nehmen ließ, bei der Sichtung vor Ort und für Fragen, Sorgen und Wünsche der Eltern anwesend zu sein.
Der TC31 freut sich sehr über das überaus positive Feedback der Eltern, die das muntere Geschehen -natürlich insbesondere bei den Youngsters- mit wachsamen Augen aus dem Restaurant der Tennishalle beobachteten. Das zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg der richtige Weg ist. Ganz beruhigt können die Eltern auch in Bezug auf die Sichtungsveranstaltung an sich sein, denn diese war keine Eintagsfliege, sondern ist fester Bestandteil des Trainingskonzepts des TC31. Weitere Leistungsstandsfeststellungen werden natürlich in regelmäßigen Abständen folgen. Die Trainer haben nun einen Ist-Stand ermittelt, es gilt nun, individuell am Soll-Stand zu arbeiten.
Ein riesengroßer Dank gilt dem TUSPO Ziegenhain für die Zurverfügungstellung der Halle, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre, unseren Cheftrainern Marko, Björn und Stefan, die den Tag in höchstem Maße professionell vorbereitet und durchgezogen haben, den Eltern, die die Strapazen der langen An- und Abreise auf sich genommen haben und natürlich auch unseren Spielerinnen und Spielern, die am heiligen Sonntag Vollgas gegeben haben. Den Gesichtsausdrücken zu folgen, war es sicher anstrengend, hat aber auch Spaß gemacht – uns auch!