Damit hat niemand gerechnet. Nach 16 Jahren ohne Titel im Mannschaftsbereich des Nachwuchses darf sich wieder eine nordhessische Mannschaft Hessenmeister nennen.
Unsere U14-Mädels haben am Sonntag die Sensation geschafft und haben ihre Gegner aus Darmstadt in einem packenden Finale besiegt. Ein packendes Finale, welches vom spielerischen Niveau her zwar nicht an die gestrige Begegnung gegen Schwalbach herankam, an Spannung aber kaum zu überbieten war, denn auch das Finale wurde nach dem alten Modus der Vierermannschaften ausgetragen. Es gibt kein Unentschieden, bei gleicher Anzahl an Matchpunkten entscheiden zunächst die Sätze, dann die Spiele über den Sieger. Es war also klar. Jedes Spiel zählt.
Wohl aus Zeitgründen war vor Beginn der Finalspiele beschlossen worden, dass alle vier Einzel parallel ausgetragen werden. Ein Umstand, der unseren Mädels nicht wirklich gefiel, sind sie es als Mannschaft doch gewohnt, sich gegenseitig auf der Bank zu unterstützen. So war es an Sportwart Timo Steinbeck und Coach Marko Neunteibl, zwischen den Plätzen hin- und herzueilen und zu coachen, was sicher weder leicht noch optimal war.
Die Einzel verliefen ausgeglichen. Zoé Ströh und Alissa Aleynikova gewannen ihre Einzel souverän, Liz Altmann erwischte einen kapitalen Fehlstart und verlor den ersten Satz mit 0:6. Im zweiten Satz fing sie sich zwar, konnte aber das MAtch nicht drehen und unterlag im 2. Satz mit 3:6.
Auch Leaticia Wessel verlor ihr Einzel, jedoch denkbar knapp mit 5:7/4:6, sodass unsere Mannschaft mit dem hauchdünnen Vorsprung von zwei Spielen in die Doppel ging. Die Sensation lag in der Luft, nun musste die richtige Doppelaufstellung gefunden werden. Es wurde dieselbe Aufstellung gewählt wie am Samstag. Die Hauptlast lag auf den beiden „älteren“ und erfahreneren Spielerinnen Zoé und Liz, während Alissas und Laeticias heimliche Aufgabe darin bestand, so viele Spiele wie möglich zu holen.
Zoé und Liz legten los wie das Gewitter und gewannen Satz 1 zu Null. Da Alissa und Laeticia den ersten Satz mit 3:6 verloren, also schon einmal drei Spiele verbuchten, war die Meisterschaft zum Greifen nahe, allerdings noch lange nicht geholt, denn ein Satzverlust hätte alle Vorzeichen über den Haufen geworfen. Und wie es nunmal im Tennis so ist, kam auch bei Zoé und Liz ein kleiner Hänger. 2:2 stand es, der Vorsprung war auf ein Spiel geschrumpft. Doch dann zeigten beide einen unbändigen Willen, die letzten Meter auf der Zielgeraden noch zu meistern. Beide holten Spiel um Spiel. Mit dem 6:2 im 2. Satz und der Tatsache, dass auch Alissa und Laeticia den zweiten Satz für sich entschieden, war die Meisterschaft in trockenen Tüchern.
Eine handfeste Sensation, mit der niemand gerechnet hat, die sich die Mädels aber mit ihrem Willen und ihrem riesigen Teamgeist mehr als verdient haben.
Der Vorstand gratuliert der Mannschaft ganz herzlich zu diesem riesigen Erfolg, der umso mehr Gewicht hat, wenn man bedenkt, dass kein einziges der Mädchen zum älteren U14-Jahrgang gehört. Liz und Zoé gehören auch nächstes Jahr noch zur U14, Laeticia und Alissa gehören noch zur Altersklasse U12.
Wahnsinn!!!